Montag, 27. April 2009

Amsterdam oder das Geheimniss des Hagel Slags Part 1

Frau war ja wieder einmal auf Reisen, was heisst sie hat die Schweiz verlassen und sich auf unbekanntes und gefährliches Terrain begeben. Helvetien hat aufgeatmet und die Holländer voller Schock eingeatmet, obwohl die das ja dort gerne tun, vor allem in den Shops wo man Kaffee kaufen kann.


Um überhaupt das berüchtigte Amsterdam zu erreichen hat Frau den Zug genommen, frau hat ja schliesslich ein Herz für die Umwelt schliesslich ist so eine Flora und Fauna schon sehr spannend. Nun steig ich also mit meinen Leidensgenossen in Basel in den City Night Liner ein, aber bevor dies geschieht, muss ich mich noch durch eine Traube Mitreisende kämpfen die verzweifelt ihr Abteil suchen und das in einem Wagen welcher etwa eine Differenz von 5 Nummern aufweist zu der Nummer auf ihrer Reservation. Naja ich verstehe das ja, schliesslich vertraue ich schwarzgedruckten auch erst wenn ich es selber sehe. Es liegt ja schliesslich auf der Hand: Sehen ist Glauben und Glauben ist Sehen. Und ich glaube ich sehe schon rot bevor ich überhaupt den Zug betreten habe. Als wir das Abteil doch noch beziehen können gehts erst richtig los, da ist Party im Bistro Wagen angesagt, wir trinken ein alkoholisches Getränk (ich kann mich hier nur für mein Suchtverhalten entschuldigen, es tut mir wirklich leid, dass ich mein Geld in flüssige Nahrung investiere und nicht für den Erhalt des Regenwaldes) und werden dazu von Musik eines deutschen Schlagersängers belästigt. Neben mir an der Bar nimmt Frau und Herr Bünzli platz, die Platzverhältnisse im Zug entspricht nicht ihren Erwartungen verkünden sie laut, dass verstehe ich, mein Platzverhältnis hat sich auch gerade zum negativen gewendet als die Frau mir ihren Allerwertesten entgegen gedrückt hat. Dies ist der Grund warum ich mich langsam in meine Kabine zurückziehe und mich in meine Bett kuschle.


Am Morgen werde ich von einer kreischenden Stimme geweckt, die dazugehörende Person beschwert sich gerade beim Schaffner über das Frühstück, welches nicht ihren Anforderungen entspricht (das Gipfeli ist zu trocken und der Orangensaft zu süss und überhaupt ist der Weltfrieden bedroht). Ach das nenne ich doch ein harmonisches Erwachen und freue mich schon auf das Frühstück welches nicht in der Komfortzone gewisser Personen liegt. Nachdem ich mein verknatschtes Gesicht einigermassen wieder auf Vordermann gebracht habe wartet auch schon das skandalöse Frühstück auf mich. Frisch gestärkt steig ich in Amsterdam aus dem Zug, die Frisur sieht beschissen aus da hilft nicht mal mehr Drei Wetter Taft



Dank meiner Kollgen mit GPS Hirnfunktionen finden wir das Hotel rasch. Nach einer kleinen Pause und einem Kleiderwechsel von mir a la Supermodel geht es nun los. Was soll ich sagen, ich finde Amsterdam jetzt schon toll, ich sehe zwar keine Tulpen aber dafür überaus nette Damen in Schaufenster und das morgens um 10.00 Uhr. Das nenne ich einmal eine Arbeitmoral. Um diese Zeit könnte ich noch nicht im Büro herumtanzen und das erst in diesen kleinen Bikinis. Naja liegt wahrscheinlich am Kaffee Konsum in diesen Shops. Was mir auffällt ist die Gefahr der man hier stetig ausgeliefert ist, das an ansonsten harmlose Fortbewegungmittel Velo auch Fietsen genannt ist hier die Todesursache Nummer 1. Mit einer Geschwindigkeit brausen diese Dinger von allen Seiten um mich und ich bekomme einen Tinitus von diesem dauernden Geläute. Es tut mir wirklich leid, dass ich als nichtsahnender Tourist den Veloweg mit der Fussgängerzone verwechselt habe. Ich fühle mich in meiner Dummheit ein bisschen deutsch. Aber auch dieses Handicap überwinde ich, als ich all die herrlichen Einkaufstrassen sehe und weiss, dass nur ich Amsterdam aus der Wirtschaftskrise helfen kann. Die nächsten Stunden verbringe ich mit dem Hochleistungsport Shoppen - Bier - Shoppen - Bier. Man bemerke die ausgewählte Zusammenstellung nur von wirklichen Fachleuten in den Disziplinen ausgeführt werden kann. Für Laien ist dies wirklich nichts. Aber da frau ja den Tag nicht nur einer Beschäftigung nachgehen kann, welche sie auch in der Schweiz betreibt, sieht sie sich noch einen Park, überaus sympathische Nebengassen und Grachten (Abflüsse) an. Der Tag wird abgerundet mit einem delikaten Abendmahl mit viel Wein. Als Abendvergnügen steht Tulpenbeobachtung aus einem Kaffeeshop an. Diese unterhaltsame Beschäftigung zeigt mir wieder, dass ich in meinem Job einfach unterbezahlt bin, ich bediene auf jedem Fall mehr Kunden als diese Tulpen und nicht nur das, wir offerieren auch noch eine Beratung. Naja dafür sind meine Arbeitszeiten angenehmer und ich werde nicht mit einer roten Laterne geschmückt. Völlig übermüdet begebe ich mich dann zurück ins Hotel, was ich nach einigen Stunde auch wieder finde.





Fortsetzung folgt........

Dienstag, 21. April 2009

GP Bern - oder warum ich eine Schildkröte bin

Ja ich gebe es zu, ich bin einer der Wahnsinnigen gewesen welche am letzten Samstag 16 Kilometer freiwillig gerannt (oder in meinem Fall geschlichen) ist. Ich weiss ja heute noch warum ich gedacht habe, der GP zu laufen sei eine gute Idee. Andereseits verwundert es mich nicht, da ich ja auch das Gefühl habe die Welt ist eine Scheibe und die Modefarben gelb und grün verursachen Augenkretze.
Naja als ich am Freitag meine Nummer abholte und einen Teller Pasta verdrückte war ich ja noch guten Mutes, schliesslich habe ich mich eine Woche vollgegessen und das ohne schlechtes Gewissen, da ich ja viel Kohlenhydrate zu mir nehmen musste. Die Tatsache, dass Schokolade und Appletini nicht gerade jede Menge Kohlenhydrate beeinhalten, habe ich ignoriert (so wie ich Freundschaftsanfragen aus Ghana in Facebook ignoriere).
Nun ja als ich dann am Samstag so an der Startlinie stand in meinen überaus sexy Tschibo Hosen (welche übrigens 19.90 gekostet haben und an jeder zweiten Läuferin zu sehen war) fragte ich mich ob meine machochistische Ader überhand genommen hat. WARUM tat ich mir das an, ich meine 16 ist eine hohe Zahl, auf diese ich erst in der ersten Klassen zählen konnte, warum also sie jetzt auch noch rennen??? Aber jetzt wars auch zu spät sich zurückzuziehen, darum hier mein Renn-Twitter:

Start: 16.43
Mhhh sollte mal meine Beine in Bewegung bringen, die Tschibo Hose vor mir bewegt sich auch.

16.45
Mhhh wie lange dauert das noch bis zum Ziel

16.47
Aargauerstalden - endlich es läuft von selber.

16.50
Toll ich bin noch am Anfang und dieser Kenianer ohne Tschibohose läuft schon ins Ziel

16.52
Mein Name wird gerufen, mhh muss mal so tun wie ich noch fit bin

16.53
Scheiss Altstadt, die macht auch nur fun wenn man ein Bier vor sich hat

16.54
Werde von einem 70jährigen Opa überholt, nein ich heule noch nicht

16.57
Die Sonne brennt und meine Schuhe auch

17.00
Die Tschibo Hose vor mir macht komische Geräusche, ich kriege Angst

17.02
Eine Homosapiens der mich überholt trägt Leggins und ein violettes Shirt - dachte die Gay Parade ist im August

17.10
Toll es gibt Isostar, ich mache ein Kaffekränzchen mit zwei netten Blondinen in Tschibo Hosen. Wir finden das Wetter ist heute schön und Brad Pitt sollte mehr Nacktszenen drehen

17.12
Ich nehme das Tempo von zwei 90 jährigen Omas an

17.20
Ich habe es bis zum Dälhölzli geschafft, fühle mich im Zoo wie zu Hause

17.22
Der Weg wird nicht mehr nur von Zuschauern gesäumt sondern auch von Männer die urinieren im Wald, ach ist Wildniss nicht herrlich.

17.28
Meine Frisur sitzt nicht mehr, aber dafür mein Sport BH umso besser

17.30
Ich werde von der Seite angeschrien und bemerke fast zu spät, dass dies aufmunternde Zurufe von Freunden aus meiner Klasse sind, die sich Sorgen um meine geistigen Zurechnungsfähigkeit machen, da mein Blick mittlerweile einen Waffenschein benötigt.

17.35
Ich höre etwas laut atmen hinter mir, suche verzweifelt nach meinem Pfefferspray. Aber nach einem Kontrollblick stellt sich der Unhold als 1.50 grossen verzweifelten Renner aus.

17.40
Achtung meine Eltern stehen am Wegrand, ich ordne die Frisur und schaue lieb, nicht dass es wieder heisst: Kind wie siehst du wieder aus, so kriegst du nie einen Mann.

17.45
Nach mir wäre es jetzt Zeit nach Hause zu gehen und Appletini zu trinken, aber nein diese Idioten rennen immer noch.

17.50
Warum schenken die hier eigentlich Isostar aus und nicht Bier.

17.55
Ich versuche mich an einen Song zu erinnern, welcher 1990 ein Hit war

18.00
Sanitäter schauen mich prüfend an vom Wegrand - Nein ich lebe noch danke

18.05
Ich hänge mich an eine Knackarsch - und schau mein Tempo erhöht sich imens, was so eine Motivation ausmacht

18.10
Ich höre schon wieder Zurufe - tönen wie Mitleidsbekundungen

18.15
Ich verstehe nun das Motto what comes down has to come up.....Argauerstalden lässt Grüssen meine Beine auch

18.20
Ziellauf ich gebe noch mal alles, da ich so eine herrlich Sprint leiste überhole ich noch 2 Omas und eine Schnecke.

Bestandaufnahme nach dem GP:

2 müde Beine
ich finde Isostar scheisse
Ich unüberbrückbares Verlangen nach Bier
1 Medaille (schon bezahlt)
Label Schildkröte
Frisur kaputt
Rote Backen

Ich finde den GP toll.

PS: follow me on Twitter


http://twitter.com/Janisara

Sonntag, 12. April 2009

Oh du fröhliche Ostern

Ostern ist ja was nettes. Frau hat vier Tage frei und kann zu Hause ausspannen, wenn da nicht die verschiedenen Kleinigkeiten wären wie Eier malen, Besorgungen machen, Familiezusammenkunft, Fische angeln, Osternest suchen, viel Essen, schlechtes Gewissen hegen zwecks Überernährung, Muskelkater als Symptom von überaus rekordverdächtigen Verrenkungen auf der Tanzfläche eines Clubs und Schlafmangel hervor gerufen von der folgenden Aufstellung: osterliches herum huren > Ruhe

Da ich ja die besondere Ehre besitze nächsten Mittwoch eine Statistikprüfung zu schreiben, übrigens zum 2 Mal da die Korrelation von meinen mathematischen Fähigkeiten und die Anforderungen meines überaus NETTEN Dozenten sich stark negativ aufweist, möchte ich Ostern nun mal mathematisch/statistisch betrachten:

1. Variable Eier malen
Die kreative Tätigkeit Eier malen ist eine flotte Sache. Wirklich. Leider ist es mir verboten worden, mich mit Farben aus zu toben. Es ist in den letzten Jahren immer wieder zu Zwischenfällen gekommen, wo sich Farbe überall schön verteilt hat, nur nicht auf dem Ei oder die gefärbten Eier Augenkretze verursacht haben. Nun darf ich nur noch Abziehbilder kleben, was immer noch eine sehr komplexe Aufgabe ist, aber leider kreativ nicht sehr unterfordernd.

2. Variable Besorgungen machen
Da sich an Ostern die Sonntage kumulieren, ist es wichtig genug Nahrungsmittel zu Hause zu horden. Somit kann die Jagd nach Essbaren am Donnerstag und am Samstag als zentrale Aufgabe angesehen werden. Am Besten kümmert man sich 10 Minuten vor Ladenschluss darum, denn nur so kann man den netten Angestellten im Einkaufhaus auch eine schöne Ostern bescheren.

3. Variable Familienzusammenkunft
Nach Weihnachten ist dies die zweit wichtigste Zusammenkunft. Nach vier Monaten Pause ist mein Magen auch wieder soweit sich der Vorspeise meines Onkels, dem Salat meiner Tante und dem Dessert meiner Mutter anzunehmen. Die Biotta Wellness Woche wartet ja schon zu Hause um die angegessenenPfunde wieder zu reduzieren. Leider vermisse ich in den letzten Jahren den Kommentar: Ach du bist ja schon wieder gewachsen......Mhhhh die haben wahrscheinlich die Hoffnung aufgegeben, dass ich noch die 1.70 erreiche.

4. Variable Fische angeln
Naja ich gebe zu ich erlege den Fisch im Coop. Aber der Einkauf im Coop kann durchaus als Jagd angesehen werden (probiert ihr mal einen Fisch aus der Tiefkühltruhe zu klauben, wenn sich gerade dort Frau Meier und Frau Kräuchi treffen um den neusten Klatsch aus zu tauschen: Was der Kater von Herr Balmer ist schwul?????)

5. Variable Osternest suchen
Diese Tätigkeit finde ich überaus nutzlos. Für was haben wir GPS usw.?? Und überhaupt was hat jetzt Ostern mit Gegenständen suchen zu tun?? Das einzige was Menschen an Ostern suchen sollten ist mein Glauben! Denn den habe ich verloren, seit ich weiss das der Kater von Herr Balmer schwul ist und in der Stadt Bern die meisten Lokal um 01.00 schliessen. Und überhaupt wer macht sich noch die Mühe ein Nest zu suchen, wenn man doch genau weiss den Schoggi Osterhase kann man am Dienstag auch 50% billiger im Coop kaufen.

6. Variable viel Essen
Warum isst man eigentlich so viel an Ostern? Liegt wahrscheinlich daran, dass man sich halt irgendwie Beschäftigen muss, um die Arbeit nicht zu vermissen oder keinen Streit mit den Verwandten und Bekannten anzufangen. Oder als Stärkung falls man sich bei der Eiersuche verirrt und auf Rettung warten muss...

7. Variable schlechtes Gewissen zwecks Überernährung
Naja ist ja klar, dass so eine Fressorgie über vier Tage Konsequenzen hat. Wenn ich am Dienstag auf die Waage steige und diese nur stöhnt und die Anzeige wie beim einem Jackpot in die Höhe schiesst, weiss ich dass auch diese Badesaison absolut beschissen wird und fürchte
mich, dass Greenpeace vor der Tür steht und versucht mich zurück ins Meer zu heben.

8. Variable Muskelkater
Um sich ein bisschen vom Osterstress zu erholen sind Moves auf dem Dancefloor gerade das richtige. Leider wird meine Tektonik Tanz style als epileptischer Anfall gewertet und ich lande doch nur wieder nur auf der Reservebank im guter Gesellschaft von verzweifelten Singles und Alkoholleichen. Naja wenigsten habe ich mich ein bisschen bewegt und 1/12 Schoggi Osterhase verbrennt.

9. Schlafmangel
Die Variablen 1 bis 8 summieren sich und so ist es nicht verwunderlich wenn ich am Dienstag mit Augenringe zur Arbeit gehe und nicht verstehe, dass man Ostertage als Feiertage bezeichnet, den die Anstrengungen an Ostern haben jetzt wirklich nichts mit feiern zutun sondern mit unmenschlicher Anstrengung.

Zusammenfassung:
Statistisch gesehen kann man sagen das die Variablen nicht stochastisch Unabhängig sind. Weiter kann ich mit einer 95% Sicherheit sagen, das auch nächste Ostern nicht besser wird. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 % ist mein Osternest wieder unter dem Sofa versteckt und 60 %igen Wahrscheinlichkeit schaffe ich es wieder 2 Osterhasen pro Tag zu verschlingen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 99.999 % werde ich auch dieses Mal die Statistik Prüfung nicht bestehen, da ich die freie Zeit lieber mit dem osterlichen herum huren verbracht habe.....